Weißer Elbling
Der Weiße Elbling war eine ehemals verbreitete, reichtragende Rebsorte für leichte Weißweine.[1]
Die sprachliche Ähnlichkeit mit Vitis alba der Antike (Plinius, Vitis albuelis Columella, Vitis albena Macrobius) deutet auf römischen Ursprung, der aber nicht nachweisbar ist.[1] Vermutlich schon im Mittelalter mit den eingangs erwähnten Sorten die Basis des Hunnischen Weines, während edlere Sorten oder reifere Jahre den teureren Fränkischen Wein lieferten.[1] Versuche der Winzer im 17. u. 18. Jh. den Zehnten mit den reichtragenden Sorten zu begleichen und die besseren im eigenen Keller auszubauen, führte zu zahlreichen Anbauverboten.[1] Zum Rückgang trug sicherlich auch die Ausbreitung des ertragsicheren, weniger säurereichen Grünen Silvaners und des Gutedels ab dem 17. Jh. bei.[1] Der Anbau hat sich stabilisiert, nachdem der Wein zur erfrischenden Besonderheit und die Basis von Sekten geworden ist.[1]
Weitere Namen für die Sorte sind: Kleinberger, Alben, Klemplich, Burger (Elsaß, Schweiz), Großriesler (Österreich), Welschel (Südtirol), Albana (Italien), Allemand, Vert Doux, Gros Blanc (Frankreich), Gornisch (Siebenbürgen), Folschet (Luxemburg).[1]
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
Von der Merkmalsausprägung her erinnert diese Sorte an überdimensionalen Riesling.
- Triebspitze stark wollig, rötlicher Anflug,
- Blatt groß, derb, wenig gebuchtet, schwach drei- bis schwach fünflappig, Oberseite: blasig, vereinzelte Wollhaare, Unterseite: Nerven borstig bis wollig behaart,
- Blattrand scharf gezähnt,
- Stielbucht geschlossen, überlappend,
- Traube groß, dichtbeerig,
- Beeren dick, leicht oval, dünnhäutig, grün bis gelbgrün, Geschmack: saftig, säurebetont, neutral
- Roter Elbling - eine rottraubige Form des Weißen Elblings (Fotos lassen sich durch Doppelklick aufs Bild vergrößern)
Standortansprüche
- ansprungslos,
- spätfrostgefärdet,
- anfällig für Peronospora, Botrytis und Stiellähme
Ertrag und Wein
Ertrag:
- ertragssicher
- Wegen dünner Schale weniger haltbar und wegen neutralem Geschmack wenig als Esstraube geeignet.
Wein:
- leicht, fruchtig, neutral,
- als Tischwein zu Fisch,
- auch zur Sektherstellung geeignet
Anbau
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Anbau des Weißen Elblings:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 503 |
Rheinland-Pfalz | 471 |
Baden-Württemberg | 1 |
Bayern | 1 |
Saarland | 17 |
Sachsen | 9 |
Thüringen | 2 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2016): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 114), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Bauer, K. (2008): Weinbau. 8., aktualisierte Auflage, Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Wien: 432 Seiten, ISBN 978-3-7040-2284-4.