Gutedel
Bei Gutedel handelt es sich um eine sehr alte Rebsorte mit vielen Spielarten, deren Herkunft im Orient vermutet wird. Er war früher im gemischten Satz die Ertrag bringende, säurearme Sorte. Bronner schreibt 1833 bei Edenkoben: „Ab hier beginnt (nach Süden) das Gutedelland."
Synonyme sind Moster, Junker, Schönedel, Chasselas und Fendant.
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
- Triebspitze auffallend rötlich, kahl,
- Ranken auffallend groß, rötlich,
- Blätter mittelgroß, hellgrün, tief fünflappig gebuchtet, Unterseite: rot gefärbte Adern, kahl,
- Blattrand scharf gesägt (weniger als Muskateller),
- Stielbucht V-förmig geschlossen,
- Traube groß, länglich, auch leicht geschultert, lockerbeerig (Tafeltraube),
- Beeren groß, rund, grüngelb, Sonnenseite bräunlich, Schale dünn aber fest, Geschmack: saftig bis knackig süß
Standortansprüche
- Die Sorte ist nicht für trockene Böden geeignet.
- Des Weiteren neigt sie zu Verrieselung, Peronospora und Stiellähme.
- Sie ist empfindlich gegen Zikaden und Winterfrost.
- Varianten des Gutedels
Petersiliengutedel mit stark geschlitzten Blättern wie Petersilie
Ertrag und Wein
Ertrag:
Wein:
- Die Sorte ist ertragssicher und bringt neutrale Weine mit mittlerer Reifezeit hervor.
- Der Wein ist neutral und säurearm. Meist wird er als Schoppenwein zu Fisch und leichten Speisen getrunken.
- transportierbare, haltbare, schmackhafte Tafeltraube
Anbau
Das Anbaugebiet von Gutedel erstreckt sich über Mitteleuropa, insbesondere Baden (Markgräflerland), Schweiz, Frankreich und Spanien.
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Gutedel-Anbau: Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 1.131 |
Rheinland-Pfalz | 2 |
Baden-Württemberg | 1.104 |
Sachsen | 3 |
Sachsen-Anhalt | 3 |
Thüringen | 18 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 94), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literatur
- Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 438.
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
- Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
- Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.