Unterzeilenbodenpflege

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Unter der Unterzeilenbodenpflege versteht man die Behandlung des Bodenbereiches unter der Rebzeile, der je nach Gassenbearbeitung eine Breite von 20 bis 60 cm hat und in regelmäßigen Abständen Rebstöcke, Pflanz- und Weinbergspfähle aufweist. Die Auswahl des Unterzeilenbodenpflege-Verfahrens erfolgt in Abhängigkeit vom Gassenbodenpflegesystem.
1. Mechanische Offenhaltung des Unterzeilenbereiches mit bodenbewegenden oder -unterfahrenden Werkzeugen:

  • geringe Wasser- und Nährstoffkonkurrenz
  • verstärkte N-Mineralisation
  • erleichterte Stockarbeiten
  • Erosionsgefahr in Hanglagen
  • drei bis fünf Einsätze pro Jahr.

2. Mechanische Bewuchskontrolle mit schneidenden oder abschlagenden Geräten (Prinzip des freien Schnittes): * keine Erosion

  • Förderung von Nützlingen
  • erhöhte Wasser- und Nährstoffkonkurrenz
  • begrenzte Arbeitsgeschwindigkeit
  • zwei bis fünf Einsätze pro Jahr.

3. Kontrolle bzw. Unterdrückung des Bewuchses durch bandweise oder punktuelle Applikation von Herbiziden:

  • geringer Arbeitsaufwand
  • ein bis zwei Einsätze

4. Bodenabdeckung mit Rinde, Stroh oder Mulchfolie
5. Thermische Bewuchskontrolle mittels Abflamm- oder Infrarottechnik.

Geräte

  • Handhacke: aus ökologischer Sicht optimales Arbeitsgerät, körperlich sehr anstrengend, geringe Arbeitsgeschwindigkeit, guter Wirkungsgrad, ein Durchgang erfordert 18-25 AKh/ha.
  • Unterzeilenräumgeräte: im Zwischenachsbereich bzw. am Heck des Schleppers angebaute mechanisch bzw. hydraulisch gesteuerte Geräte. Weinbergsböden sowie Aufwuchs werden mit einem Pflugschar bzw. Kreiselkrümler (rotierende Zinken) unter den Rebstöcken zur Gasse hin ausgeräumt. Beim Arbeiten mit Flachschar wird der Boden nur unterfahren; hohe Arbeitsgeschwindigkeit (bis 7 km/h); bei feuchten Bodenverhältnissen keine gute Arbeitsqualität, da die Gräser nachwachsen.
  • Unterzeilenmulchgeräte: im Zwischenachsbereich bzw. am Heck des Schleppers angebaute mechanisch bzw. hydraulisch angetriebene sowie gesteuerte Mulchkreisel mit rotierenden Messern zum Kurzhalten der Begrünung unter den Rebstöcken, Grasbüschel verbleiben an Stock und Pfahl, geringe Arbeitsgeschwindigkeit von 3 bis 4 km/h.
  • Stammputzgeräte: am Schlepper angebaute, hydraulisch angetriebene, rotierende Walze mit Gummilappen zum Zerschlagen der Grünpflanzen unter den Rebstöcken, gute Putzarbeit am Stock, auch zum Ausbrechen geeignet, bei trockenem Boden Staubentwicklung
  • Bandspritzgeräte: Abspritzen des Pflanzenaufwuchses mit Herbizid unter den Rebstöcken mit einer Rückenspritze bzw. einem auf dem Schlepper aufgebauten Spritzgerät mit Düsengestänge bis 2,5 bar, guter Wirkungsgrad, hohe Flächenleistung.
  • Punktspritzgeräte: gleiches Arbeitssystem wie bei Bandspritzgeräten, jedoch weniger Wirkstoffaufwand erforderlich, Ausbringung nur am Rebstamm.
  • Abflammgeräte: rückentragbare bzw. am Schlepper angebaute Geräte mit Gas- bzw. Dieselbrenner, hoher Energieverbrauch, sehr arbeitsaufwendig, niedrige Arbeitsgeschwindigkeit, geringer Wirkungsgrad.


Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.