Siegerrebe

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Rebsorte "Siegerrebe"

Georg Scheu (1879-1949) entnahm 1929 die Samen in Alzey frei abgeblühten Trauben der weiblichen Sorte "Madelaine angevine". Wegen der Sorteneigenschaften und einem in der Nachbarschaft befindlichen Traminer-Weinberg wird dieser als Vater angenommen. Der Name entstand nach dem spontanen Ausruf bei einer Weinprobe: „Das ist der Sieger!". Die Zuchtnummer lautet "Az 7957".

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze dichtwollig, filzig, weißgrün bis rötlich,
  • Blatt mittelgroß, drei- bis schwach fünflappig,
  • Traube mittelgroß, breit geschultert,
  • Beeren mittelgroß bis groß, rund, rosa bis rot Geschmack: saftig-süß, deutliches Muskataroma, wohlschmeckend,
  • Die Siegerrebe ist die am frühesten reifende deutsche Keltertraube.


Standortansprüche

  • Die Sorte ist kalkempfindlich und neigt zur Verrieselung.
  • Siegerrebe ist wegen der frühen Reife durch Wespenfraß sehr gefährdet.
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Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite:
Widerstandsfähigkeit von Rebsorten



Ertrag und Wein

Ertrag:

Wein:

  • Sie bringt hocharomatische Weine mit niedrigen Säuregehalten hervor.
  • Die Qualitäten beginnen bei den Spätlesen. Edelsüß eignet sich die Sorte als Aperitif oder zum Nachtisch.


Anbau

Die Siegerrebe wird fast nur in Rheinhessen und der Pfalz angebaut.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Siegerreben-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]

Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 80
Rheinland-Pfalz 80


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 287), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 426.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.