Pierce's Disease

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Pierce’s Disease wurde ursprünglich als Viruskrankheit angesehen, 1978 als Erreger aber Xylella fastidiosa identifiziert. Es handelt sich um ein kleines, gram-negatives Bakterium, das eine mehrschichtige Zellwand besitzt, die über extrazelluläre, fibrillöse Anhängsel verfügt. Es stellt sehr hohe Ansprüche an das Nährmedium. Zuerst wurde es in Süd-Kalifornien festgestellt, wo es ursprünglich auf engbegrenzte Areale, die sogenannten "Hot spots" begrenzt war. Von hier aus hat es sich bald über Mittel- und Südamerika ausgebreitet. Es ist eine Krankheit von großer wirtschaftlicher Bedeutung, hauptsächlich in sehr trockenen Gebieten verbreitet, in denen auch die natürlichen Vektoren vorkommen. Besonders betroffen ist Vitis vinifera.

Schadbild

Die ersten Symptome sind nekrotische Flecken am Blatt, die sich schnell ausbreiten. Die Blätter trocknen ein und fallen ab, und zwar am gesamten Trieb ober- und unterhalb der Infektionsstelle. Die Holzreife ist schlecht, es verbleiben Inseln grünen Gewebes auf dem Trieb. Bei akutem Verlauf sterben die Reben innerhalb eines Jahres ab. Bei chronisch infizierten Reben ist der Austrieb bis zu zwei Wochen verzögert, die jungen Triebe sind gestaucht und kümmerwüchsig. In Abhängigkeit von der Sorte, dem Alter der Rebe zum Zeitpunkt der Infektion und den Witterungsbedingungen verläuft die Infektion akut oder die Reben überleben noch bis zu fünf Jahre.

Lebensweise

In den Hot-spot-Regionen ist der Erreger in Wildpflanzen (sowohl ein- als auch zweikeimblättrigen) und anderen Kulturpflanzen (z.B. Mandeln) weit verbreitet. In allen Wirtspflanzen überdauert und vermehrt sich der Erreger im Xylem, das durch Bakterienaggregation verstopft wird. Die Übertragung erfolgt durch Vektoren, hauptsächlich durch verschiedene Zikadenarten.

Bekämpfung

Wenn Vitis vinifera oder Vitis labrusca befallen werden, nimmt die Krankheit meist einen akuten Verlauf. Nur Muscadinia- und Euvitis-Reben, die aus dem natürlichen Verbreitungsgebiet des Erregers stammen, überleben die Infektion. In den Hot-spot-Regionen ist daher die Verwendung resistenter Reben die einzige Bekämpfungsmöglichkeit.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.