Ortega
Hans Breider (1908-1960) kreuzte die Sorte 1948 in Würzburg/Alzey aus Müller-Thurgau x Siegerrebe. Sie verbreitete sich nach 1970 als früh reifende, bei später Ernte hochwertige Weine bringende Sorte. Heute wird sie auch für neuen Wein verwendet. Die Zuchtnummer dieser Sorte lautet "Wü 48-21-4". Der Name wurde nach dem spanischen Philosophen, Dichter und Weinfreund José Ortega y Gasset (1883-1955) gewählt.
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
- Triebspitze stark wollig, rötlich,
- Blatt mittelgroß, dreilappig,
- Blattrand spitz gesägt,
- Stielbucht V-förmig bis geschlossen,
- Traube mittelgroß, pyramidenförmig, geschultert, je nach Verrieselung locker bis dichtbeerig,
- Beeren mittelgroß, gelb, fest, Geschmack: süß, würzig,
Standortansprüche
- Die Sorte ist noch gut winterfrostverträglich und reift eine Woche vor Müller-Thurgau.
- Sie ist leider etwas verrieselungsempfindlich und wegen früher Reife wespenfraßgefährdet.
Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite: Widerstandsfähigkeit von Rebsorten |
Ertrag und Wein
Ertrag:
Wein:
- Die Sorte bringt aromatische Schoppenweine und edelsüße, fruchtige Auslesen von höherer Qualität hervor.
- Als neuer Wein ist die Sorte sehr beliebt und schmeckt edelsüß und aromatisch. Auch als Aperitif oder zum Nachtisch eignen sich die Weine.
Anbau
Für klimatisch ungünstige Gebiete kann die Sorte auch als Esstraube verwendet werden.
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Ortega-Anbau:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 460 |
Rheinland-Pfalz | 439 |
Baden-Württemberg | 1 |
Bayern | 16 |
Thüringen | 3 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 190), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 421.
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
- Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
- Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.