Nährstoffe

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Unter Pflanzennährstoffen versteht man von der Pflanze aufnehmbare und ihrer Ernährung dienende Stoffe, wie Kohlendioxid (CO2), Wasser (H2O) und Nährelemente. Entsprechend ihres quantitativen Bedarfes werden die Nährelemente in Hauptnährelemente und Spurennährelemente unterteilt. Eine günstige Wirkung auf die Pflanzen sollen außerdem Silicium (Si) und Kobalt (Co) haben.

Hauptnährelemente

Calcium (Ca)

Calcium ist ein Erdalkalimetall und ein wichtiger Pflanzennährstoff und Bodendünger. In Böden kommt Calcium als Kalk (Calciumcarbonat = CaCO3), Gips (CaSO4, 2H2O) und Calciumphosphat vor. Die Calciumauswaschung kann bis über 300 kg CaO/ha betragen.

Kalium (K)

Kalium ist ein Hauptnährstoff der Pflanzen und ein Alkalimetall. Es kommt in Böden und Pflanzen nur als 1-wertiges Kation (K+) vor. Kaliumoxid (K2O) ist in der Natur und in Düngemitteln nicht vorhanden, wird aber als Bezugsbasis für K-Gehalte (Reinkali) verwendet. Kali befindet sich im Boden in Silikaten (Kalifeldspäte, Glimmer und Illiten). Je nach Ausgangsgestein und K-Versorgungsgrad finden sich in der Krume von Weinbergsböden 1000 bis 3000 kg CAL-K2O/ha. Ein großer Teil deutscher Weinbergsböden ist mit Kali ausreichend bis überversorgt. Kali kann aus Sandböden in größeren Mengen (20 kg K2O/ha), aus Löss- und Tonböden in sehr geringem Umfang ausgewaschen werden.

Magnesium (Mg)

Magnesium ist ein Erdalkalimetall und Pflanzennährstoff. Es kommt im Boden in verschiedenen Silikaten, Dolimit und Magnesit vor. Von der Pflanze wird Magnesium als Mg2+ aufgenommen. Es kommt in Zellsaft und Verbindungen wie z. B. Chlorophyll, Phytin und Pektin vor. Das Auftreten von Stiellähme wird mit Magnesiummangel in Verbindung gebracht. Neben Nährstoffentzug durch die Rebe in Höhe von 15 bis 25 cm wird von Auswaschungsverlusten von 8 bis 38 kg MgO berichtet. Die Magnesiumdüngung erfolgt mit Magnesiumkalken, Magnesiumsulfat (Kieserit, Bittersalz) und verschiedenen Mischdüngern (z. B. Kalimagnesia).

Phosphor (Ph)

Phosphor ist ein Nichtmetall und kommt im Boden als Phosphat-Anionen H2PO4-, HPO42- und PO43- sowie in organischen Verbindungen vor. In Pflanzen findet man Phosphor als Diphosphate (H4P2O7). Phosphorpentoxid (P2O5) kommt in der Natur und in Düngemitteln nicht vor, ist aber Bezugsbasis für die Angabe von P-Gehalten. In Weinbergsböden finden sich in der Krume 1000 bis über 5000 kg P2O5/ha, davon werden in gesunden Böden 20 bis 40 % mit der üblichen Bodenuntersuchungsmethode (CAL) erfaßt. Der Rest befindet sich in einer für die Pflanzen schwer verfügbaren Form (Fixierung - Alterung). Die Mobilisierung des festgelegten P wird gefördert durch eine intensive Bodendurchwurzelung, Entwicklung von Mykorrhiza, neutrale Bodenreaktion und höhere Humusgehalte des Bodens. Phosphor wird nur in unbedeutendem Maße ausgewaschen (geringe Verlagerungsgeschwindigkeit). Viele deutsche Weinbergsböden weisen einen überhöhten P-Versorgungsgrad auf.

Stickstoff (N)

Stickstoff ist ein Nichtmetall. Das gasförmige N2-Molekül der Lufthülle ist für höhere Pflanzen nicht verwertbar, dagegen ist eine Überführung von N2 in N-Verbindungen durch niedere Organismen wie Knöllchenbakterien und freilebende Bakterien und Algen sowie chemische Reaktionen bei elektrischen Entladungen (Blitz) möglich. Stickstoff im Boden findet sich hauptsächlich im Humus, damit werden in Weinbergsböden 3 000 bis 10 000 kg N/ha gespeichert. Davon werden durch die Humusmineralisation jährlich 1 bis 3 % in das pflanzenverfügbare Nitrat umgewandelt.
Stickstoff gilt als Motor für das Pflanzenwachstum. Er wird vorwiegend als Nitrat und als Ammonium aufgenommen. Er ist Baustein für Aminosäuren, Eiweiß und Enzyme sowie für organische Basen, Vitamine und Chlorophyll.


Spurennährelemente

Bor (B)

Bei Bor handelt es sich um ein Spurennährelement aus der Gruppe der Nichtmetalle. Bor ist wichtig für das Wachstumsgewebe und den Traubenansatz. Mit steigendem pH-Wert sinkt die Verfügbarkeit von Bor im Boden. Die Mangel- und Überschusssymptome sind sehr ähnlich. Aus diesem Grund ist die Düngebemessung etwas schwierig.

Eisen (Fe)

Bei Eisen handelt es sich um ein Schwermetall und Spurennährelement. Mangelt es der Rebe an Eisen, kann es zu Chlorose kommen.

Kupfer (Cu)

Kupfer ist ein Schwermetall und Spurennährelement. Es ist Inhaltsstoff vieler Pflanzenschutzmittel, stellt in höherer Konzentration jedoch einen Schadstoff dar.

Zink (Zn)

Zink ist ein Schwermetall und ein Spurennährelement, das bei höheren Konzentrationen als Schadstoff angesehen wird. Einträge von Zink erfolgen durch die Aufbringung von Klärschlamm und Biokompost, die Verwendung verzinkter Unterstützungsmaterialien sowie Pflanzenschutzmitteln.


Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.

Weblinks