Kanzler

Aus Vitipendium
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Rebsorte "Kanzler"

Georg Scheu (1878-1949) kreuzte die Sorte 1927 in Alzey aus Müller-Thurgau x Silvaner. Der Name wurde scherzhaft nach den Eigenschaften der ersten deutschen Bundeskanzler gewählt: Raffinessen wie Adenauer, elegant wie Kiesinger und dick wie Erhard. Die Zuchtnummer dieser Sorte lautet "Az 3983".

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze schwach behaart, fast kahl, grün,
  • Blatt mittel bis groß, rundlich, schwach drei- bis fünflappig, wellig,
  • Stielbucht geschlossen bis überlappend,
  • Traube klein bis mittel, breit geschultert,
  • Beeren mittel bis groß, rund bis oval, dickschalig, grün bis gelbgrün, früh reifend, Geschmack: saftig, fruchtig, süß angenehm


Standortansprüche


Ertrag und Wein

Ertrag:

  • Kanzler liefert schwankende Erträge.
  • Die Sorte zeichnet sich durch eine frühe Reife und hohe Mostgewichte aus.

Wein:

  • Der Wein ist kräftig, mit zarten Fruchtaromen. Trocken passt er gut zu kräftigen Fleischspeisen, edelsüße Spezialitäten werden meist als Aperitif und zum Nachtisch getrunken.
  • Kanzler ist wegen der ungleichmäßigen Trauben- und Beerengröße und zu geringem Ertrag als Tafeltraube wenig geeignet.


Anbau

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Kanzler-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]



Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 25
Rheinland-Pfalz 24
Bayern 1


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 145), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 430.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.