Kammertbau

Aus Vitipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Unvollständig1.jpg Dieser Artikel ist in manchen Teilen unvollständig.
Er wird somit als verbesserungswürdig eingestuft. Bitte helfen Sie mit, ihn zu verbessern und zu vervollständigen.

Als Kammertbau bezeichnete man eine alte Rebenerziehungsform, die in Deutschland bis ins 20. Jahrhundert noch hauptsächlich im südlichen Teil des Anbaugebietes Pfalz vorkam, inzwischen jedoch vollständig durch moderne Drahtrahmenanlagen verdrängt wurde. In der Fachliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts wird diese Anlageform detailliert beschrieben. Im Prinzip bestand eine Kammertanlage aus einem Holztraggerüst in geringer Höhe von ca. 80 cm und "Kammern" von ca. 1,10 m Stützenabstand und ca. 0,80 m "Gassenbreite“. Mit Längs- und Querlatten spricht man von geschlossenem Kammertbau, ohne Querlatten von offenem Kammertbau. Mehrere Rebzeilen bildeten einen "Schemel", zwischen denen wiederum mit Gras bewachsene Gänge zum Materialtransport verblieben. Das Fruchtholz der Rebstöcke, die in ca. 80 cm Abstand in den Rebzeilen gepflanzt waren, wurde an den Längsbalken mit Bindeweiden befestigt. Ab 1860 wurden die Längsbalken durch Drähte ersetzt, und es entstanden die ersten Drahtrahmenanlagen.

Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.