Kalium-Düngung
Mit den Trauben werden 30 bis 80 kg K2O ha-1 a-1 (25 – 66 kg K ha-1 a-1) aus dem Weinberg abgeführt. Bei Berücksichtigung eines Ausnutzungsgrades bei Kalidüngern von 65 bis 75 % sind je nach Ertragshöhe 40 bis 120 kg K2O ha-1 a-1 (33 bis 100 kg K ha-1 a-1) als Erhaltungsdüngung einzuplanen. Allerdings gilt zu beachten, dass Parzellen in traditionellen Weinbergslagen meist mit diesem Nährstoff überdüngt sind. Daher kann die Zufuhr von kaliumhaltigen Düngern nur nach vorausgegangener Nährstoffanalyse im Boden empfohlen werden.
Inhaltsverzeichnis
Ermittlung des Kalium-Bedarfes
Kalium-Analysen erfolgen in der Regel nach der Calcium-Acetat-Lactat-Methode (CAL). Die Aufführung von Gehaltsklassen bezieht sich auf dieses Verfahren. Bei Anwendung anderer Verfahren sind die entsprechenden Referenzwerte zu verwenden. Die Zuordnung der angestrebten Kalium-Gehalte kann nur mit Kenntnis der vorliegenden Bodenart erfolgen. Während die Sollwerte in leichten Böden (S, l`S) bei 10 bis 20 mg K2O pro 100 g Boden (8 bis 16,9 mg K 100g-1) liegen, sind in schweren, tonigen Böden (t`L, tL, lT, T) 20 bis 30 mg K20 (16,1 bis 25 mg K 100g-1) erwünscht. Mittelschwere Böden (lS, sL, uL) liegen zwischen den beiden Bodengruppen.
Trauben (t ha-1) | Wein (hl ha-1) | K (kg ha-1) | K2O (kg ha-1) |
---|---|---|---|
100 | 78 | 40 | 50 |
150 | 117 | 65 | 80 |
200 | 156 | 90 | 110 |
Bei Nährstoffgehalten in den Versorgungsstufen D und E ist im Weinbau eine weitere Kalium-Zufuhr abzulehnen. Durch die verhältnismäßig rasche Verlagerung des Kaliums in tonarmen Sandböden empfiehlt sich hier keine Schaukeldüngung. Dagegen kann diese in mittelschweren und schweren Böden aus arbeitswirtschaftlichen Gründen auf 3-Jahres-Intervalle ausgedehnt werden. Bei akuten Mangelsituationen kann eine Blattanalyse gute Informationen liefern. Für eine Beprobung zur Blütezeit wird ein Kalium-Gehalt von 1,2 bis 1,3 % K i.TM. angestrebt. Bei späteren Entnahmen gehen die Gehalte nicht oder nur geringfügig zurück. Überall dort, wo im Rahmen einer Weinbergsneuanpflanzung eine Vorratsdüngung mit Kalium erfolgen soll, muss auf die Verbrennungsgefahr von frisch gepflanzten Reben geachtet werden. Deshalb sollten Kalium-Dünger bereits vor dem Winter und dabei nicht mehr als 400 kg K2O (330 kg K) pro Hektar ausgebracht werden.
Kalium-Düngemittel
Kalium wird als Kaliumchlorid-Rohsalz abgebaut und nach einer Konzentration und Reinigung als Dünger angewendet. Für chloridempfindliche Pflanzen (Reben, Obst, Kartoffeln u.a.) werden die Salze zu Sulfaten umgewandelt. Wegen der Chloridempfindlichkeit der Rebe sollte Kaliumchlorid nicht während der Vegetationszeit gedüngt werden. Eine Anwendung wird darum nur im Spätjahr bis Winter empfohlen. Hier kann Chlorid (Cl¬) mit den Winterniederschlägen ausgewaschen werden. Muss Kalium während der Vegetationszeit ausgebracht werden, dann sollten Kaliumsulfate eingesetzt werden. Das Kennzeichen für chloridarme Mehrnährstoffdünger war in früheren Jahren die blaue Einfärbung der Produkte (z.B. "Nitrophoska perfekt").
Neben den mineralischen Düngemitteln findet sich Kalium auch in organischen Düngemitteln und Humusdüngern. So gilt zu beachten, dass besonders bei säurereichen Jahrgängen im Traubentrester und der Weinhefe höhere Kalium-Mengen enthalten sind. Auch im Mist, Stroh und Bioabfallkompost sind die Kalium-Gehalte zu beachten. Ein verhältnismäßig hoher Kalium-Gehalt ist in dem organischen Düngemittel Vinasse zu finden.
Einzelnachweise
Literaturverzeichnis
- Ziegler, B. (2013): Kalium-Düngung. Rhodt unter Rietburg (ehemaliger Spezialberater für Bodenpflege und Düngung der Abteilung Weinbau & Oenologie (Gruppe Weinbau), Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Neustadt an der Weinstraße).
- Ziegler, B. (2012): Rebendüngung. Abteilung Weinbau & Oenologie (Gruppe Weinbau), Broschürenreihe des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz, Neustadt an der Weinstraße: 58 Seiten.