Holzreife
Die Holzreife bezeichnet den Übergang von der sommerlichen Wachstumsphase in die Winterruhe des Sommertriebs.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale der Holzreife
Die Holzreife geht einher mit einer Bildung von Korkgewebe, der Abnahme des Wasser- und Erhöhung des Stärkegehaltes im Trieb. Beim Rebschnitt und für die Rebenveredlung soll nur gesundes, gut ausgereiftes Rebholz verwendet werden. Dies ist äußerlich erkennbar an der typischen bräunlichen Färbung (sortenabhängig), an der Triebstärke, Länge der Internodien und Ausbildung der Knospen. Beim Durchschneiden eines einjährigen Triebes spricht ein günstiges Holz-Mark-Verhältnis (2:1) für eine gute Holzreife. Triebe mit hohem Markanteil sind durch erhöhten Wassergehalt frostgefährdeter als Triebe mit großem Holzkörper.
Einflussfaktoren
Die Holzreife wird gefördert durch ausgeglichene Nährstoff- und Wasserversorgung, dem Standort und der Sorte angemessenes Ertragsniveau sowie lockere Rebenerziehungsform. Bei der praktischen Ausführung des Rebschnitts wird die ausreichende Holzreife des Fruchtholzes meist aufgrund der Färbung der Schnittfläche (grün) kontrolliert. Rebsortenunterschiede bezüglich der Anfälligkeit für Winterfrost hängen häufig mit der Güte der Holzreife zusammen. So ist für Silvaner oft eine schlechte Holzreife charakteristisch, wodurch er besonders anfällig ist. Riesling hat meist eine gute Holzreife und dadurch eine geringe Anfälligkeit. Hierbei spielen besonders Stärke- und Zuckergehalt des ausgereiften Holzes eine Rolle. Von besonderer Bedeutung ist die Holzreife des einjährigen Holzes, wenn es zur Pflanzguterzeugung verwendet wird.
Einzelnachweise
Literaturverzeichnis
- Schumann, F. (1998): Weinbaulexikon. Meininger Verlag GmbH, Neustadt an der Weinstraße: 294 Seiten, ISBN 3-87524-131-2.