Essigfäule
Die Essigfäule entsteht durch die Vergärung von Traubensaft und Fruchtfleisch durch Essigsäurebakterien und Hefepilze ab Reifebeginn. Das Lesegut wird dabei durch die Bildung von Essigsäure („flüchtige Säure“) belastet. Da diese Mikroorganismen nicht aktiv die Beerenhaut angreifen können, ist die Essigfäule immer die Folge zuvor eingetretener Verletzungen durch verschiedene andere Schaderreger (z. B. Botrytis- oder Oidiumbefall, Wespenfraß, Vogelfraß, Sauerwurmbefall). Durch Quetschungen bei kompakten Trauben oder durch das Platzen von Beeren nach Nässeperioden bzw. Niederschlägen kann ebenfalls eine Essigfäule die Folge sein.
Befallene Beeren färben sich rötlich-braun und werden schnell hohl. Es entwickelt sich ein intensiver Essiggeruch. Oft befinden sich Essigfliegen (Drosophila melanogaster) und ihre Maden an bzw. in den Beeren, wodurch die Krankheit weiter verbreitet wird. Häufig sind die Befallsstellen mit weiteren Sekundärfäuleerregern besiedelt (z. B. Penicillium) die einen zusätzlichen negativen Einfluss auf die Qualität haben. Befallene Trauben müssen daher bei der Lese ausgesondert werden.
Einzelnachweise
Literaturverzeichnis
- B. Altmayer, J. Eichhorn, B. Fader, A. Kortekamp, R. Ipach, U. Ipach, H.-P. Lipps, K.-J. Schirra, B. Ziegler (2013): Sachkunde im Pflanzenschutz (Weinbau). 8. überarbeitete Auflage. Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, Abteilung Phytomedizin. Neustadt an der Weinstraße.