Ehrenfelser

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Rebsorte "Ehrenfelser"

Heinrich Birk (1898-1973) kreuzte die Sorte in Geisenheim aus Riesling x Silvaner. Nach 1970 verbreitete sie sich als dem Riesling nahe kommende, aber früher reifende Rebsorte. Die Sorte wurde nach der Ruine Ehrenfels bei Rüdesheim benannt. Die Zuchtnummer lautet "Gm 9/93".

Ampelographie

Ehrenfelser: sortentypische lappige, rissige Rinde des Rebstammes

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze starkwollig, gelblichgrün, weißlich überhaucht bis rötlich überlaufen mit weißem Treibspitzkern, oft karminrot berandet,
  • Blatt klein bis mittelgroß, rundlich, fünflappig mit deutlichen Seitenbuchten, rieslingartig,
  • Blattrand grob gezähnt,
  • Stielbucht V-förmig geschlossen,
  • Traube klein bis mittelgroß, kegelförmig, teils geschultert, kompakt,
  • Beere mittelgroß, rund, gelbgrün


Standortansprüche

  • Die Sorte hat eine frühere Reife als Riesling und erzielt dadurch höhere Mostgewichte und niedrigere Säuregehalte. Bei gutem Blütewetter können allerdings Traubenteile mechanisch abgedrückt werden.
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Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite:
Widerstandsfähigkeit von Rebsorten



Ertrag und Wein

Ertrag:

Wein:

  • Der Wein gilt als fruchtiger Riesling-Typ mit weniger Säure. Durch Veresterungen wird ein besonders reifes Aroma erreicht.
  • Ähnlich wie Riesling wird Ehrenfelser hauptsächlich als Schoppenwein getrunken. Trocken passt er zu würzigen, hellen Fleischspeisen. Bei der Gemüseauswahl sollte man die Frucht des Weines berücksichtigen.


Anbau

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Ehrenfelser-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]


Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 42
Hessen 7
Rheinland-Pfalz 34


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 113), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 424.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.