Dunkelfelder

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Rebsorte "Dunkelfelder"

Nachdem die Bezeichnung "Purpur" vom Bundessortenamt abgelehnt wurde, wurde der Name "Dunkelfelder" für die Rebsorte gewählt und damit gleichzeitig auf die dunkle Herkunft und den ebenso dunklen Wein hingewiesen. Über die Züchtungen Gustav Adolf Froelichs (1847-1912) in Edenkoben sind keine Unterlagen erhalten geblieben. Die Eltern des Dunkelfelders sind unbekannt. Vermutlich handelt es sich bei ihnen aber um Portugieser und Färbertraube.

Geschichte

Die Sorte stand schon vor 1939 unter der Zuchtnummer "Froelich V. 4.4." in verschiedenen Rebsortimenten. Sie überdauerte den 2. Weltkrieg im Scheu-Sortiment der Rebenzüchtungsanstalt in Alzey. Vor dem Ausbauen 1948 wurden etwa 300 alte Sorten vom Reblauskommissar Hermann Conrad vermehrt und von Fritz Uhl in der Rebveredlungsanstalt Rhodt angepflanzt. Von den dortigen Stöcken 276 a und b stammen die Vermehrungen in Neustadt und Geisenheim.

Ampelographie

Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:

  • Triebspitze dichtwollig, rötlich filzig,
  • Blatt mittelgroß, fünflappig mit betontem Mittellappen,
  • Blattrand grob gezähnt,
  • Stielbucht offen bis gerade geschlossen,
  • Traube mittelgroß, breit gedrungen, oft stark geschultert bis geteilt,
  • Beere rund bis leicht oval, vor der Reife oft grün bis rotfleckig, bei Reife intensiv rotblau bis blauschwarz, Saft stark dunkelrot gefärbt (färbt Lippen und Zähne), Geschmack: fruchtig süß bis säuerlich


Standortansprüche

  • Dunkelfelder ist wenig fäulnisanfällig.
  • Der Wuchs ist schwach und waagerecht.
  • Die Sorte neigt zur Verrieselung und ist empfindlich gegen Oidium und Trockenheit.
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Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite:
Widerstandsfähigkeit von Rebsorten



Ertrag und Wein

Ertrag:

Wein:

  • Der Wein ist dunkelrot, kräftig markant und hat wenig Säure. Er wird auch als Partner zu Wild pur abgefüllt.


Anbau

Die Sorte wird in den deutschen Rotweingebieten angebaut.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Dunkelfelder-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]



Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 239
Hessen 9
Rheinland-Pfalz 202
Baden-Württemberg 27
Sachsen 1


Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 112), ISBN 3-8001-5719-5.
  2. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literaturverzeichnis

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 466.1 - 466.2.
  • Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.