Cabernet Franc
Der kleinere Bruder des Cabernet Sauvignon, den er meist weder in Güte noch Menge erreicht.[1] Aber ohne ihn würden den großen Weinen von Bordeaux, die auch dem Verschnitt von drei bis fünf Rotweinen entstehen, Frucht, Körper und Wucht fehlen.[1] Der weiche Charakter passt gut zur Milderung des strengeren Cabernet Sauvignon.[1]
Weitere Namen für die Sorte sind: Acheria, Bouchet, Bouchy, Breton, Grosse Vidure, Noir Dur, Sable Rouge, Messanges Rouge, Trouchet Noir, Véronais (Frankreich), Cabernet (Österreich), Kaberne Frank (Slowenien, Kroatien).
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
- Triebspitze stark weißwollig behaart mit rötlichem Saum,
- Blätter fünflappig, sehr tief gelappt mit Buchtenzahn, oft breiter als lang, hellgrün, Unterseite: schwach wollig behaart, junge Blätter: mittelstark behaart mit bronzierten Stellen,
- Blattrand: Zähnung mit hakenförmig gebogenen Spitzen,
- Stielbucht lyrenförmig, leicht offen bis überlappend,
- Traube mittelgroß, zylindrisch bis konisch, lockerbeerig, mit langem Stiel, manchmal geschultert,
- Beeren klein, rund, dunkelblau, dickschalig, gerbstoffreich,
- früher Austrieb und starker Wuchs,
- sehr späte Reife (aber etwas früher als Cabernet Sauvignon - in späten Jahren und Lagen ist die Reife nicht gewährleistet)
Standortansprüche
- stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden (mittelschwer),
- benötigt aber gute Lagen,
- gegen Trockenheit und Botrytis (lockere Trauben) wenig empfindlich,
- mittlere Frostempfindlichkeit,
- anfällig für Oidium,
- nicht selektioniertes Material bringt Scheinzwitterblüten (= Verrieselung)
Ertrag und Wein
Ertrag:
- mittelhoch (60 bis 80 hl/ha) und regelmäßig, sollte jedoch für befriedigende Qualitäten stärker ausgedünnt werden.
Wein:
- die Weine sind weniger kräftig, heller, mit weniger Bukett und Körper als Cabernet Sauvignon,
- wird oft mit Cabernet Sauvignon verschnitten,
- bringt sehr typische und lang haltbare Rotweine, die sich sehr gut für die Holzfasslagerung (Barriqueausbau) eignen,
- unreifes Traubenmaterial bringt das typische Graseln der Weine
Anbau
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Anbau von Cabernet Franc:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 65 |
Rheinland-Pfalz | 43 |
Baden-Württemberg | 21 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 85-86), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Bauer, K. (2008): Weinbau. 8., aktualisierte Auflage, Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlagsges.m.b.H. Nfg. KG, Wien: 432 Seiten, ISBN 978-3-7040-2284-4.