Bodenerosion

Aus Vitipendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Erosion im Jungfeld

Die Erosion ist eine Verlagerung von Bodenmaterial entlang der Bodenoberfläche durch Wasser und Wind. In hängigen Weinbauregionen treten Wassererosionen infolge stärkerer Niederschlagsereignisse häufiger auf. Dabei sind vorwiegend Rillen- und Grabenerosionen zu beobachten. Besonders gefährdet sind skelettarme Sand-, Lehm- und Schluffböden (Löss). Es wird von jährlichen Abträgen bis zu 20 t/ha (= 1,0 bis 1,5 cm Bodenhöhe) berichtet.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Erosionen

Eine Abdeckung mit Stroh senkt die Erosionsgefahr
Eine sich rasch entwickelnde Gründüngung (Bild: rechte Gasse) verhindert die Bodenerosion über Winter.
Mit einer Stabwalze angelegte Querrillung zur Reduzierung der Bodenerosion
  • Geschlossene Vegetationsdecken, wie mehrjährige Begrünungen scheinen am effektivsten gegen Erosion zu wirken. Blätter und Stängel der Begrünungspflanzen bremsen die Wucht der auffallenden Wassertropfen und lassen das Wasser langsam zum Boden fließen. Außerdem halten die Wurzeln das Erdreich zusammen und helfen der erodierenden Kraft des Wassers zu widerstehen. Leider haben die erosionsgefährdeten Standorte oftmals nicht genügend Wasserspeichervermögen, so dass sich eine ganzflächige Begrünung aus Sicht der Rebenwüchsigkeit und der Weinqualität verbietet.
  • Das Mulchen mit Stroh, Rinde und anderen organischen Abdeckmaterialien hat eine befriedigende bis gute erosionsmindernde Wirkung. Außerdem hilft die Bodenbedeckung auf trockenen Standorten die unproduktive Wasserverdunstung einzuschränken.
  • Eine ausreichende Humuszufuhr fördert die Gefügestabilisierung. Damit widerstehen die Bodenteilchen der mitreißenden Kraft des Wassers und fördern ein rascheres Versickern des Oberflächenwassers.
  • Von Bodenbearbeitung (Grubber) und Befahrungen verursachte Rillen in der Hangrichtung sind zu vermeiden oder möglichst bald einzuebnen.
  • Langfristig ist die Querterrassierung von Weinbergen gegen Bodenabschwemmungen sehr wirksam. Allerdings ist bei neu angelegten Böschungen dafür Sorge zu tragen, dass diese bald begrünt oder zumindest abgedeckt werden.
  • Grundsätzlich sollten Böden grobschollig bearbeitet werden. Stark krümelndes Fräsen ist zu vermeiden. Sehr kritisch ist bei diesen Geräten die Bildung einer Sohlenverdichtung. Eine Abhilfe kann hier ein Vorgrubber an der Fräse darstellen. Günstiger als die Fräse ist der Einsatz einer Kreiselegge zu beurteilen.
  • Gegen Wasser, das sich bereits außerhalb der Parzellen gesammelt hat, hilft das Anlegen von Auffangräben und Fangdränagen.
  • Querrinnen und Wasserabschläge auf Wegen sind frei zuhalten. Durch die Weinbergsbewirtschaftung aus den Parzellen heraus getragene Erde ist möglichst sofort zu entfernen. Die Grabenbereiche vor Rohren und Brücken sind regelmäßig zu kontrollieren.
  • Windschutzpflanzungen dienen zur Vermeidung von Winderosionen.


Einzelnachweise


Literaturverzeichnis

  • Ziegler, B. (2012): Bodenpflege im Weinbau. Abteilung Weinbau & Oenologie (Gruppe Weinbau), Broschürenreihe des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz, WEINBAU-INFORMATIONEN / Ausgewählte Themen für die Praxis, Neustadt an der Weinstraße: 72 Seiten.