Bacchus
Peter Morio (1887-1960) kreuzte die Sorte um 1933 auf der damaligen Außenstelle der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt Geilweilerhof, der heutigen Bundesforschungsanstalt für Rebenzüchtung, aus (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau. Nach 1970 war der Bacchus als Vergleichssorte zu Müller-Thurgau im Anbau. Die Zuchtnummer dieser Sorte lautet "Geilweilerhof (Gf.) 33-39-133".
Der Name "Bacchus" stammt von dem römischen Gott des Weines.
Inhaltsverzeichnis
Ampelographie
Für diese Sorte werden folgende Mekmale angegeben [1]:
- Triebspitze dicht weißwollig,
- Blätter leicht blasig, drei bis fünflappig, obere Seitenbucht mitteltief, untere Bucht mäßig eingeschitten, Oberseite: Blattrippen von der Stielbucht bis zur Hälfte des Blattes rot, kleine Blätter: wollige Unterseite,
- Blattrand mit spitzbogigen, kurzen Zähnen,
- Stielbucht lyrenförmig, offen,
- Traube mittelgroß, geschultert, dichtbeerig,
- Beere mittelgroß, oval bis rund, gelbgrün, Geschmack: leichter Muskatgeschmack
Standortansprüche
- Die Eigenschaften dieser Sorte ähneln denen von Müller-Thurgau.
- Die Holzreife ist jedoch besser als bei Müller-Thurgau.
- Bacchus ist im Vergleich zu Müller-Thurgau etwas weniger anfällig für Pilzkrankheiten.
- Bei starker Sonnenbestrahlung treten oftmals nekrotische Flecken an den Beeren auf (Bacchuskrankheit).
Einen Überblick zur Widerstandsfähigkeit der Sorte finden Sie auf folgender Seite: Widerstandsfähigkeit von Rebsorten |
Ertrag und Wein
Ertrag
- Er liegt um 120 hl/ha mit durchschnittlich 75 °Oechsle.[1]
Wein
- Die Weine dieser Sorte sind aromatischer und muskatbetonter als die von Müller-Thurgau.
- Sie dienen meist als Schoppenweine. Trocken passen sie gut zu hellen Fleischspeisen und Geflügel.
Anbau
Die Anbaugebiete decken sich mit denen von Müller-Thurgau.
Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Bacchus-Anbau:
Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [2]
Anbaugebiet | Fläche [ha] |
Deutschland | 1698 |
Hessen | 1 |
Rheinland-Pfalz | 829 |
Baden-Württemberg | 57 |
Bayern | 750 |
Saarland | 1 |
Brandenburg | 1 |
Sachsen | 14 |
Sachsen-Anhalt | 3 |
Thüringen | 44 |
Weblinks
- Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (2016): Statistische Berichte - Bestockte Rebflächen 2015. Bad Ems, C I - j/15, Kennziffer: C1073 201500, ISSN: 1430-5070
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 74), ISBN 3-8001-5719-5.
- ↑ Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.
Literaturverzeichnis
- Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 420.
- Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten, ISBN 3-8001-5719-5.
- Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
- Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
- Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
- Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.