Auxerrois

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Rebsorte "Auxerrois"

Auxerrois ist eine Weißweinsorte mit geringer Verbreiung in Frankreich (im Elsaß), Luxemburg und Deutschland (Obermosel, Pfalz). Die Sorte entstand aus einer natürlichen Kreuzung von Pinot und Heunisch.[1] Der Wein erinnert an Weißburgunder, ist aber bukettreicher, fruchtiger und hat weniger Säure als Weißburgunder.

Der Name lässt sich von der Grafschaft "Auxerrois" zwischen Burgund und Chablis ableiten.

Ampelographie

Die Merkmale des Auxerrois sind burgunderähnlich. Die Unterscheidung vom Burgunder ergibt sich wie folgt [2]:

  • Blatt weniger gebuchtet, Mittellappen kürzer als Seitenlappen, Hauptadern der Stielbuchtlappen bilden gerade Linie,
  • Traube mittelgroß, locker,
  • Beeren hellgelb, bei Vollreife bräunlich, Geschmack: fruchtig süß

Standortansprüche

  • Die Anforderungen der Sorte an den Standort ähneln denen des Weißen Burgunders.
  • Die Sorte neigt zu Verrieslung und ist anfällig für Botrytis.

Ertrag und Wein

Ertrag:

  • Durch die Neigung zur Verrieselung können die Erträge begrenzt sein.

Wein:

  • Charakteristisch sind für diese Sorte die frühe Reife und die niedrigen Säuregehalte. Diese Eigenschaften erlauben auch in mittleren Jahren reife Weine.
  • Der Wein ist rund, reif und stellt einen guten Verschnittpartner dar.
  • Der neutrale Wein passt zu Fisch, hellen Fleischspeisen und bei würzigerer Ausprägung zu Terrinen.

Anbau

Der Anbau von 'Auxerrois' gewinnt mit den Burgundersorten an Bedeutung.

Die folgende Tabelle verschafft einen Überblick über den Auxerrois-Anbau:

Quelle: Anbaustatistik für das Jahr 2017 [3]

Anbaugebiet Fläche [ha]
Deutschland 253
Hessen 5
Rheinland-Pfalz 139
Baden-Württemberg 83
Bayern 3
Saarland 17
Sachsen-Anhalt 6

Synonyme

Aucerot, Aukseroa blanc, Auxerrois blanc, Auxerrois blanc de Laquenexy, Auxerrois de Laquenexy, Auxerrois gris, Auxois, Auzerrois blanc, Blanc de Kienzheim, Ericey de la montée, Ochserohr (scherzhaft im Badischen), Okseroa, Pinot Auxerrois, Weißer Auxerrois. Im südwestfranzösischen Anbaugebiet Cahors wird auch die rote (!) Rebsorte Malbec als Auxerrois bezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jancis Robinson, Julia Harding, Josè Vouillamoz: Wine Grapes, 1. Auflage 2012, Penguin Books, London, ISBN 978-0-06-220636-7, S 67,68
  2. Ambrosi, H., Dettweiler-Münch, E., Rühl, E. H., Schmid, J. & F. Schumann (1998): Farbatlas Rebsorten. 300 Sorten und ihre Weine. 2., verbesserte und ergänzte Auflage, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart (Hohenheim): 320 Seiten (siehe Seite 72), ISBN 3-8001-5719-5.
  3. Statistisches Bundesamt (2018): Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Landwirtschaftliche Bodennutzung - Rebflächen. Fachserie 3 Reihe 3.1.5.

Literatur

  • Adams, K., Jakob, L. & F. Schumann (1997): Weinkompendium. 2. Auflage, Verein der Absolventen der Staatlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau, Neustadt an der Weinstraße: Artikel 436.
  • Hans Ambrosi, Bernd H. E. Hill, Erika Maul, Erst H. Rühl, Joachim Schmid, Fritz Schuhmann: Farbatlas Rebsorten, 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2011, ISBN 978-3-8001-5957-4.
  • Clarke, O. (1992): Weine aus aller Welt. Müller Rüschlikon Verlag, Stuttgart: 260 Seiten, ISBN 3-275-01040-9.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1998): Taschenbuch der Rebsorten. 11. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 454 Seiten, ISBN 3-921156-27-0.
  • Hillebrand, W., Lott, H. & F. Pfaff (1995): Traube und Wein. Deutschlands Rebsorten und Weine. Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz: 139 Seiten, ISBN 3-921156-04-1.
  • Johnson, H. & S. Pigott (2000): Atlas der deutschen Weine. Lagen, Produzenten, Weinstraßen. 5. vollständig überarbeitete, aktualisierte und erweiterte Auflage, Hallwag Verlag, Ostfildern: 232 Seiten, ISBN 3-444-10445-6.
  • Robinson, J. (1987): Reben - Trauben - Weine. Ein Führer durch die Rebsorten der Welt. Hallwag Verlag, Stuttgart: 280 Seiten, ISBN 3-444-10333-6.